Lisa Meyerlist
Lisa (Liselotte) List wächst in einer wohlhabenden Familie in Lauterbach in Deutschland auf. Als Jugendliche besucht sie die Kunstgewerbeschule. Mit einer von den Eltern erhaltenen Fotokamera erlernt sie im Alter von 20 Jahren autodidaktisch das Fotografieren. Mitte der 1930er-Jahre heiratet Liselotte List den Luzerner Maler Rolf Meyer. Gemeinsam mit den beiden Kindern leben sie in Luzern und Florenz. Nach der Scheidung arbeitet Lisa Meyer als eine der ersten Frauen in der Schweiz als Fotoreporterin und benützt dabei den Künstlernamen «Lisa Meyerlist». Sie wird zur Bildchronistin der Luzerner Musikfestwochen. Ihre Aufnahmen berühmter Dirigenten machen sie bekannt. Lisa Meyerlist lebt von wenig Geld, bereist insgesamt 82 Länder – sie lebt im Urwald, in der Wüste, bei den Lappen und bei den Fischerfrauen in Asien. Sie fotografiert in Mexiko, Guatemala, Asien und Afrika und ist unter anderen für die NZZ tätig. Ende der 1950er-Jahre schlägt Lisa Meyerlist das Angebot zum Mitspielen im später sehr bekannten Film «La dolce vita» (1960) des italienischen Filmregisseurs Federico Fellini aus, weil sie ein solches Engagement nicht mit der Kinderbetreuung vereinbaren kann.
Barbara Steiner
Weitere Informationen:
Niederer, Ch. et al.: Der Rede wert. 15 Autorinnen aus Luzern porträtieren 15 Zeitzeuginnen des 20. Jahrhunderts. Zürich, Limmat-Verlag 2002, S. 125-139
Sachse, G.: Die Wilde, in: NZZ folio. Alt und Jung, 04/2006, https://folio.nzz.ch/2006/apri...
Lisa - Dieses Leben Gopfridstutz! Dokumentarfilm von Liliana Piantini und Marianne Quarti, Ludianofilm Sagl 2005.