1889 – 1972

Regina Kägi-Fuchsmann

Regina Fuchsmann wurde als Tochter des Kaufmanns Salomon Fuchsmann und der Helena geb. Berkowitz aus Litauen am 10.05.1889 in Zürich geboren. In ihrer Kindheit gehörten die Schule und Bücher zu ihren wichtigsten Ankerpunkten. Gefördert von ihrem Lehrer, liess sie sich als Primar- und später als Sekundarlehrerin ausbilden. 1915 heiratete sie den Altphilologen Paul Kägi. Kurz darauf übersiedelte das Paar nach Neuhausen (SH). 1919 wurde ihr erster Sohn Peter, 1924 der zweite Sohn Ulrich geboren. In Schaffhausen nahm Kägi Kontakt zur entstehenden Frauenbewegung auf. Sie wurde erste Sekretärin der Frauenzentrale, später deren Präsidentin. Sie gründete u.a. die Berufsberatung für Töcher und untersuchte die tristen Lohnverhältnisse der Heimarbeiterinnen. Es folgte die Mitgliedschaft in der sozialdemokratischen Partei. 1932 zog die Familie nach Zürich, wo sie ihr caritatives Engagement weiterführte; 1933 wurde sie Leiterin der «proletarischen Kinderhilfe»und übernahm 1936-51 das Amt der Zentralsekretärin der Nachfolgeorganisation Schweizerisches Arbeiterhilfswerk (SAH). Kägi reiste in Krisengebiete, engagierte sich für Kinder im Spanischen Bürgerkrieg und wurde nach dem 2. Weltkrieg Mitbegründerin der «Schweizer Spende» und 1961 von «Helvetas». Am 12.06.1972 starb sie in Zürich.
Miriam Boehm, Monika Lay


Begründung Schulklasse Auswahl Ausstellung:
«Es fasziniert uns, dass sich Regina Kägi-Fuchsmann – trotz ihrer schweren Kindheit und wenig Freizeit – in der Schule für Kinder mit alkoholabhängigen Eltern einsetzte. Ausserdem unterrichtete sie während des Ersten Weltkriegs 74 arme Kinder auf einem Bauernhof im Tösstal. Sie arbeitete sich bis zur Präsidentin der Frauenzentrale in Neuhausen hoch. Sie wurde Leiterin der «proletarischen Kinderhilfe» und übernahm danach das Amt der Zentralsekretärin der Nachfolgeorganisation «Schweizerisches Arbeiterhilfswerk». Später war sie Mitbegründerin der «Schweizer Spende» und «Helvetas». Mit Immigranten-Eltern und jüdischen Wurzeln hatte sie es in ihrem Leben nie einfach, trotzdem kämpfte sie in so vielen Bereichen für eine Verbesserung, was schlichtweg bewundernswert ist.»
Klasse 2nb, Kantonsschule Schaffhausen. Lehrperson: Barbara Sulser


Weitere Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/...
Regina Kägi-Fuchsmann: Das gute Herz genügt nicht. Mein Leben und meine Arbeit. Ex Libris, Zürich 1968.
Greutmann, Susanne: Regina Kägi-Fuchsmann Dr.h.c. 1889-1972, Gründerin des Schweizerischen Arbeiterhilfwerkes, in: Frauenpfade. Auf den Spuren bekannter Schaffhauser Frauen (Hg. Arbeitsgemeinschaft Frau und Politik), S. 74-77, Verlag am Platz, Schaffhausen 1994 (PDF)
https://hls-dhs-dss.ch/de/arti...

Sozarch F 5025 Fb 696

Sozialarchiv Zürich, Signatur F_5025-Fb-696

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