Doris Stauffer-Klötzer
Doris Stauffer kam mit 17 nach Zürich, wo sie die Kunstgewerbeschule besuchte und hochschwanger ihr Diplom abschloss. Sie heiratete den Künstler Serge Stauffer und gründete mit ihm und anderen Künstlern 1971 die F + F Schule, denn ihre unkonventionellen Unterrichtsmethoden und ihr politisches Engagement hatten 1969 zur Kündigung an der Kunstgewerbeschule geführt. Kunst gehörte für sie auf die Strasse. So war ihre Arbeit geprägt von Körperarbeit, Happenings und Improvisationstheater im öffentlichen Raum. Viele ihrer Werke richteten sich gegen das herrschende Patriarchat. Bekannt geworden sind ihre gestrickten Peniswärmer und die Guckkästen ihres „Patriarchalischen Panoptikums“. Letzteres hatte sie 1975 für die Ausstellung „Frauen sehen Frauen“ erschaffen. Auch ihre „Hexenkurse“, die nur Frauen offen standen, erregten grosses Aufsehen. Gemeinsam mit anderen Frauen schloss sie sich zur Frauenbefreiungsbewegung (FBB) zusammen, die die Befreiung der Frauen aus den Zwängen der Kleinfamilie anstrebte. Ihre Forderungen formulierte sie in Artikeln der Zeitschriften „Apodaten3“ oder „WOZ“. Ende 2010 zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. Sie starb 2017.
Dorothee Rempfer, Mirjam Janett
Weitere Informationen:
Naomi Gregoris. Die vergessene Hexe.In: Aargauer Zeitung vom 30.4.1919
Doris Stauffer.Die antipatriarchale Hexe, die zur anerkannten Zauberin wurde. In: WOZ 35/2015, vom 27.8.2015: https://www.woz.ch/-61a8
Simone Koller, Mara Züst (Hg.) Doris Stauffer. Eine Monografie. 2015 Doris Stauffer, 50 Geschichten. Kolumnen im Quartiermagazin KONTACHT von 2000 bis 2010
Der Nachlass von Doris Stauffer befindet sich in der Graphischen Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern, Signatur: GS-STAUFFER-DORIS.