1888 – 1980

Ludomila Scheiwiler-von Schreyder

Geboren in Tiflis als Tochter deutscher Eltern war ihre Kindheit geprägt durch den frühen Tod des Vaters und viele Umzüge. 1911 machte sie die Matura in Zürich, es folgten langjährige Studien in Medizin und reformierter Theologie in Bern, Berlin und Zürich, die sie allerdings nicht abschloss. 1922-1924 absolvierte sie die Schweizerische Sozial-Caritative Frauenschule in Luzern. 1925 Heirat mit Albert Scheiwiler, Historiker und Lehrer an der Kantonsschule Frauenfeld. Frau von Schreyder, wie sie sich auch als verheiratete Frau nannte, beherrschte diverse Sprachen, neben Englisch, Französisch, Italienisch und Russisch auch die klassischen Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein. Sie korrespondierte viel und musizierte auf verschiedenen Instrumenten. Eine labile Gesundheit machte jedoch diverse Kuraufenthalte nötig. Schon früh engagierte sie sich für das Frauenstimm- und wahlrecht und wurde Initiantin des 1927 gegründeten Thurgauischen Verbandes für Frauenstimmrecht, für den sie sich während vierzig Jahren, teils gegen vehementen Widerstand, als Geschäftsführerin und Präsidentin einsetzte. 1929 hielt sie Vorträge und sammelte an den Haustüren Unterschriften für die eidgenössische Petition zur Einführung des Frauenstimmrechtes.
Nathalie Kolb Beck

Weitere Informationen:
Debrunner, Annelies: Ludomila Alexandrowna Scheiwiler-von Schreyder (1888-1980), Kämpferin für das Frauenstimmrecht, in: Salathé, André (Hrsg.): Thurgauer Köpfe (TB 132/1995), S. 265-274.
Debrunner, Annelies: Eine Russland-Thurgauerin exponiert sich, in: bodenständig und grenzenlos. 200 Jahre Thurgauer Frauengeschichte(n), Frauenfeld 1998, S. 207-209.
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013397/2010-05-28/



Ludomilia Scheiwiler von Schreyder St ATG 8699 1 4

Staatsarchiv TG, StATG 8'699, 1/4

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