Was Hommage 2021 bewegt hat – und noch bewegt

Rückblickend sind wir ausserordentlich froh, dass es im Pandemiejahr gelungen ist, die Panorama-Projektion Hommage 2021 auf dem Bundesplatz zur Ausstrahlung zu bringen, wenngleich unter strengen Schutzmassnahmen. Die Schweizerinnen haben für ihre Geschichte immerhin eine Woche Präsenz im politischen Zentrum der Schweiz erhalten.

Unterstützt wurde die Aufmerksamkeit durch die Reden von Bundesrätin Simonetta Sommaruga, vom Nationalratspräsidenten Andreas Aebi, von Ständerätin Marina Carobbio anlässlich der Premiere und durch Nationalrätin Léonore Porchet zur letzten Aufführung. Sie alle bezeugten damit der Leistung von unzähligen Frauen für eine freiere und gerechtere Schweiz ihre Ehrerbietung und ihren Respekt.

Danach hiess es für Hommage 2021 Abbauen auf dem Bundesplatz, Schlussrechnung und Schlussbericht erstellen, Fragen der Archivierung initiieren, kurz, in eine abschliessende Phase des Projektes eintreten. Glaubten wir jedenfalls.

Am 12. Dezember ist die interaktive Ausstellung von Porträts omaggio 2021 im Hof des Museo Casorella zu Ende gegangen. Allein von Oktober bis Dezember haben rund 50 Schulklassen aus Mittel- und Oberschulen am eigens dafür entwickelten Vermittlungsprojekt «Escape Room» teilgenommen und durch eine Reihe von Niveaus, die es zu durchlaufen galt, nicht nur die Gesichter, sondern auch die Gedanken, Bestrebungen und Handlungen der in der Ausstellung geehrten Frauen entdeckt. Dabei hat sich der Standort der Porträts unter freiem Himmel erneut bewährt, erlaubte er doch einen Zugang für Besucher_innen auch während der coronabedingten kurzfristigen Schliessung der Museen im Kanton.

Hommage 2021 hat durch dieses Projekt und weitere Ausstellungen, die aus der Zusammenarbeit in diversen Kantonen entstanden sind, in der Presse national und im Radio durchgehend grosse Beachtung gefunden. Auch Frau Bundesrätin Simonetta Sommaruga erinnerte in ihrer Grussbotschaft im Rathaus Bern zum Jubiläum 50 Jahre Frauenstimm- und -wahlrecht im Kanton Bern vom 15. Dezember 2021 mit bewegenden Worten an Hommage 2021 und an das Engagement der Frauen:

«Cette année Hommage 2021 m’a permis de voir à quel point cet engagement été grand, mais aussi tout ce qu’il a fallu faire pour que les femmes soient considérées comme des citoyennes à part entière dans notre pays avec le droit de vote et de l’éligibilité. Unvergessen ist mir der der Abend auf dem Bundesplatz. Es wehte ein eisiger Wind. Über die Mauern von Bundeshaus, Nationalbank und Kantonalbank strömten Bilder von Frauen, Tausende von Frauen, die sich engagiert hatten, die Rückschläge erlitten, die verspottet und ausgegrenzt wurden, weil sie sich für das Frauenstimmrecht einsetzt hatten. Auch Männer wurden ausgelacht, weil sie sich für die Rechte der Frauen engagierten. Dieser Bilderreigen, diese Geschichten der Frauen, sie haben mich erschüttert – und gleichzeitig auch gestärkt. Gestärkt darin, dass es sich lohnt - das habe ich mir an jenem Abend erneut gesagt: Es lohnt sich einzusetzen für die Gleichstellung von Frau und Mann zu kämpfen.» (Transkript aus dem Livestream)

Zwischenzeitlich trafen Vorschläge für zusätzliche, bedeutende Folgeprojekte von Hommage 2021 bei uns ein. Wir freuen uns sehr, Sie im neuen Jahr darüber informieren zu können. Folgen Sie dazu unseren News.

Erst kürzlich haben wir vernommen, dass von der international bekannten Chemikerin Gertrud Woker, wohnhaft am Thunersee, die in unserer Projektion als Studentin vorgekommen ist und über deren Wirken der Film «Die Pazifistin» schweizweit erzählt hat, bei ihren Verwandten und Nachkommen kaum noch Erinnerungen vorhanden waren. Wir sind sicher, es gibt auch in Ihren Kreisen einiges über die Frauen zu entdecken. Lassen Sie sich in der Runde Ihrer Lieben erzählen, was Ihre Mütter, Gross- und Urgrossmütter für ihre Familien und die Gesellschaft geleistet haben. Und vergessen Sie nicht die Tanten und Cousinen.

Beste Wünsche für die bevorstehenden Feiertage.

Dezember 2021/LH