Susanne Steiner-Rost
Susanne Rost wuchs in Zürich auf, wo sie Recht studierte. Da sie als Frau, keine Stelle fand, eröffnet sie eine Anwaltspraxis. Sie nahm am «Samstagskreis» des Begründers des religiösen Sozialismus, Leonhard Ragaz, teil und arbeitete in der pazifistischen Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit von Clara Ragaz-Nadig mit. Ab 1939 leitete Susanne Rost die Pflegerinnenschule in Zürich. Nach Ausbruch des Krieges wehrte sie sich gegen die Eingliederung der Pflegerinnen ihrer Schule in den militärischen Frauenhilfsdienst. Sie schickte Schwestern nach Südfrankreich ins Flüchtlingslager Elne zur Betreuung der dort internierten Kinder. 1945 heiratete sie den Juristen Paul Steiner und zog nach St. Gallen. Beide Ehepartner waren in der Sozialdemokratischen Partei aktiv und überzeugt, dass Sozialismus und Christentum sich ergänzen. Bei den SP-Frauen wurde Susanne Steiner mit ihrem breiten juristischen und politischen Wissen bald ein prägendes Mitglied. Sie forderte Berufsmöglichkeiten für ältere Frauen und mehr Kinderkrippen. In der Aufsichtskommission der Kantonsschule trat sie ein für mehr Lehrerinnen, gleiche Stundentafeln für Mädchen und Knaben und Staatskundeunterricht für Mädchen. Auf nat. Ebene arbeitet sie in der Expertenkommissionen für die Invalidenversicherung mit.
Marina Widmer
Weitere Informationen:
http://100frauen.ch/susanne-steiner/