1869 – 1940

Augusta Gillabert

Augusta Randin stammt aus einer reformierten Familie aus Orbe im Kanton Waadt. Sie arbeitet mehrere Jahre im Geschäft ihres Vaters mit und heiratet 1893 Jules Gillabert, einen Bauern aus Moudon. Nach dem Tod ihres Mannes 1914 sieht sie sich vor die Aufgabe gestellt, den Landwirtschaftsbetrieb weiterzuführen, um ihre fünf Kinder zu ernähren. Um der – auf den Ersten Weltkrieg zurückzuführenden – Teuerung der Lebensmittelpreise entgegenzuwirken, gründet sie 1918 die Association des productrices de Moudon, die erste Bäuerinnengenossenschaft in der Schweiz, aus der später die Association agricole des femmes vaudoises hervorgehen wird. Sie öffnet den Bäuerinnen den Zugang zur fachlichen Ausbildung und trägt viel zu der Anerkennung bzw. der Aufwertung der von den Bäuerinnen erbrachten Arbeitsleistung in der Landwirtschaft bei, was immer ihre zentralen Anliegen bleiben. Augusta Gillabert engagiert sich aber auch im Kampf gegen den Alkoholismus im Bund abstinenter Frauen. Zur Verteidigung ihrer Ansichten greift sie auch zur Feder. So schreibt sie etwa im März 1933 im «Sillond romand», dass die Zukunft der Landwirtschaft, die jetzt ernsthaft bedroht sei, vollständig in den Händen der Frauen läge. Als gewiefte Redaktorin betreut sie während mehr als 20 Jahren viele Blätter der Bauernpresse, wie z.B. «L’industrie laitière suisse», «Terre vaudoise» und «Sillon romand». In eigenen Beiträgen tritt sie für ihre Anliegen ein, die ihr am Herz liegen, darunter vor allem auch die Einführung des Frauenstimmrechts.


Fiona Silva-Vincent


Weitere Informationen:
Peter Moser, Une paysanne entre ferme, marché et association. Textes d’Augusta Gillabert-Randin (1918-1940), Etudes et sources de l’histoire rurale 1, Baden, Hier+Jetzt, 2005.
« Augusta Gillabert-Randin a donné voix au chapitre aux paysannes », sur Terre & Nature.
https://paysannesvaudoises.ch/...
https://hls-dhs-dss.ch/de/arti...

Gosteli Stiftung Zentralblatt SGF 20 April 1928 No 4 16 Jg web

Gosteli-Stiftung, Zentralblatt SGF, 20. April 1928, No. 4, 16. Jg.

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