Marceline Miéville
Die in Lausanne geborene Marceline Miéville stammt aus einem antifaschistischen und fortschrittlichen Umfeld. Sie studiert Zahnmedizin am Collège scientifique in Lausanne und an der Ecole d’art dentaire in Genf, wo sie 1946 das Diplom erwirbt. Für Zahnmedizin hat sie sich nur entschieden, weil dieser Beruf damals einer der wenigen ist, der Frauen offensteht. Sie beginnt sich für gesellschaftliche Fragen zu interessieren und für die Ausbildung von Mädchen. Nach Kriegsende tritt sie in die Lausanner Sektion der Partei der Arbeit (PdA) ein, in der sie rasch Verantwortung übernimmt. Ihre Wahl fällt auf die PdA, weil diese Partei gegenüber Frauen aufgeschlossen ist, denn bis anhin kannte sie nur die Männerbastion an der Universität. Ferner engagiert sie sich mit anderen Frauen in der Schweizerischen Frauenvereinigung für Frieden und Fortschritt, der Schweizer Sektion der Internationalen Demokratischen Frauenföderation. Für den «Horizon féminin» schreibt sie vor allem Erzählungen und Gedichte. Nachdem die Waadtländerinnen 1959 auf kantonaler Ebene das Stimmrecht erhalten haben, ernennt sie die PdA zur Ständeratskandidatin. Ziel dieser Kandidatur war, auf das Frauenstimmrecht in der Schweiz hinzuweisen und die Frauen in den anderen Kantonen aufzurufen, für ihr Stimmrecht zu kämpfen. Von 1963 bis 1969 gehört Marceline Miéville dem Waddtländer Kantonsparlament an.
Fiona Silva-Vincent
Informations supplémentaires :
Pauline Milani, Femmes dans la mouvance communiste suisse : la Fédération des femmes suisses pour la paix et le progrès : un militantisme entre conservatisme et émancipation, 1952-1969, Neuchâtel, Éditions Alphil, coll. « Histoire et société », 2007.
Pierre Jeanneret Femmes et Féminisme. Popistes: histoire du Parti ouvrier et populaire vaudois, 1943-2001, Editions d'en bas, pp. 539–540, 2002.
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049176/2014-10-16/