1905 – 1967

Annemarie von Matt-Gunz

Annemarie von Matt war die bedeutendste Künstlerin Nidwaldens. Zunächst gestaltete sie vor allem textile Arbeiten und erhielt 1931 ein Bundesstipendium für angewandte Kunst. 1935 heiratete sie den Künstler Hans von Matt (1899-1985) und zog zu ihm nach Stans. In ihre Werke floss immer viel Persönliches ein, der jeweilige Gemütszustand oder persönliche Erlebnisse. Das gab es in der Kunst damals so noch nicht. Ein Bruch in Annemaries Lebensgeschichte – und gleichzeitig die Initialzündung für ihr schriftstellerisches Schaffen – war die unglückliche Liebe zu einem Geistlichen, dem Schriftsteller Josef Vital Kopp (1906-1966), in den sie sich 1940 verliebte. Eheliche Untreue und dann noch mit einem Priester – undenkbar zu jener Zeit! Sie zog sich in ihre eigene Welt zurück, arbeitete vor allem nachts, hielt sich kaum noch an bürgerliche Normen und litt darunter, was von ihr als Hausfrau erwartet wurde.
Die Sprache war ihre neue Welt: Unablässig notierte sie Gedanken, Sprüche und Gedichte, erfand neue Wörter oder Wortwendungen. Sie sammelte, was ihr an Schönem oder Eigenartigem in die Hände kam. Daraus schuf sie Objekte, zum Beispiel Herzen, Püppchen oder Tierfiguren aus Abfallholz, die etwas sehr Spielerisches haben. Die Anerkennung für ihr Schaffen folgte erst nach ihrem Tod.
Karin Schleifer


Weitere Informationen:
Porträt mit weiterführenden Informationen auf der Plattform SIKART: http://www.sikart.ch/kuenstler...;
Annemarie von Matt. Meine Nacht schläft nicht. Ein Porträt in Originaltexten erstellt von Roger Perret. Zürich. Limmatverlag 2020. -> erscheint nächstens
Annemarie von Matt. Tagebuch der Liebe und des Zorns. Passagen und Gedichte aus dem Briefwerk. Stans 2008.


Annemarie von Matt

Familienarchiv von Matt

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