Dora Stockmann
Dora Stockmann wurden als Tochter von Berta und Julian Stockmann soziales Engagement und Fürsorge praktisch in die Wiege gelegt. Ihre Eltern waren die Gründer des «Sarner Schwestervereins», wo Frauen in Krankenpflege-Kursen ausgebildet wurden. Auch Dora setzte sich früh für Schwächere, Kranke und Kinder ein und arbeitete nach ihrem Schulabschluss in der Arztpraxis ihres Vaters als Arztgehilfin. Dort baute sie eine eigene Kinderabteilung auf und unterstützte zusammen mit zwei ihrer Schwestern die Eltern bei der Führung der Schwesternschule. In den 1930er Jahren wurde Dora Stockmann die erste offizielle kantonale Fürsorgerin in Obwalden und richtete in allen Gemeinden des Kantons Fürsorgestellen ein, um Menschen zu helfen, die von der Wirtschaftskrise besonders hart betroffen waren. Es folgten zahlreiche weitere Beratungsstellen in Obwalden, die Dora Stockmann ins Leben rief, beispielsweise die Mütterberatung 1942, der Sozialmedizinische Dienst 1953 oder die Obwaldner Gruppe der Anonymen Alkoholiker 1965. Auch beim Aufbau der Altersfürsorge in Obwalden war Dora Stockmann massgeblich beteiligt.
Heidi Wernli Gasser und Bianca Ogrizek
Begründung Schulklasse Auswahl Ausstellung:
«Wir denken, dass Dora Stockmann eine sehr engagierte und hilfsbereite Person war, die immer da war, wenn man sie brauchte. Sie setzte sich aber nicht nur für einen Teil der Menschen ein, im Gegenteil! Sie sorgte dafür, dass von kranken Kindern bis zu Alkoholkranken jeder und jede einen Ort hatte, an dem für ihn und sie geschaut wurde. Dank Dora Stockmann können wir in Obwalden so leben, wie wir leben. Denn wer weiss, wie es bei uns heute aussehen würde, hätte sie sich damals nicht mit grossem Engagement für eine Alters- und Krankenfürsorge in Obwalden eingesetzt. Vor allem die Altersresidenz am Schärme und das Kurhaus Sarnen zeugen noch heute von ihrem Wirken im Kanton. Wir würden ihr Wirken wie folgt beschreiben: ‹Wenn mä ä schwierigi Ziit hed und Hilf bruicht, sett ä Alaifstell für Rat und Tat zur Verfüägig staa.›» («Wenn man eine schwierige Zeit durchlebt und Hilfe braucht, sollte eine Anlaufstelle für Rat und Tat zur Verfügung stehen.»)
Klasse 6c, Kantonsschule Obwalden, Sarnen. Lehrperson: Bernard Krummenacher
Weitere Informationen:
Geborgenheit am Sarnersee / Andreas Anderhalden, Kriens 2016.
Staatsarchiv Obwalden, P.0056:375 02, Stockmann Dora, 1904-1997, Dokumente.
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