Francesca Pometta
Geboren in Genf, aber mit Tessiner Wurzeln, war sie die erste Frau, die 1956 im Eidgenössischen Politischen Departement in Bern angestellt und 1977 zur Botschafterin der Schweiz ernannt wurde. Während ihren langen diplomatischen Laufbahn folgten Funktionen in Bern und in ausländischen Missionen in raschem Wechsel aufeinander. So war sie 1964-1966 Beobachterin bei den Vereinten Nationen (UNO) in New York, 1971-1975 Mitarbeiterin bei der Schweizer Botschaft in Rom, 1975-1982 Vizedirektorin, dann Direktorin der Politischen Abteilung III (Vereinte Nationen und Internationale Organisationen) des Eidgenössischen Departements des Äussern, ab 1977 im Rang einer Ministerin und Botschafterin. Als Leiterin der ständigen schweizerischen UNO-Beobachtermission in New York 1982-1987 unterzeichnete sie das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW). 1987-1991 war sie Botschafterin der Schweiz in Italien, Malta, San Marino und bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Ferner gehörte sie 1974-1977 der Schweizer Delegation an die diplomatische Konferenz in Genf zum Humanitären Völkerrecht in bewaffneten Konflikten an. Nach ihrer Pensionierung war sie 1991-1996 Mitglied des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. 1997 berief sie der Bundesrat in den Beirat des Spezialfonds zugunsten bedürftiger Holocaust-Opfer, in dem sie bis 2000 Einsitz nahm.
Lorenza Hofmann
Begründung Schulklasse Auswahl Ausstellung:
«Unsere Wahl ist auf Francesca Pometta gefallen, eine sehr mutige Frau, die Hindernisse und Vorurteile überwand. Bekannt ist sie für ihr politisches Engagement, namentlich in den Bereichen internationale Beziehungen und Menschenrechte. In einer Zeit, in der es für Frauen sehr schwer war, Karriere zu machen, war Francesca Pometta die erste Frau im Eidgenössischen Politischen Departement in Bern und die erste Botschafterin der Schweiz. Sie hatte im Laufe ihres Lebens zahlreiche hochrangige Ämter inne (z. B. UNO-Beobachterin in New York) und übernahm verschiedene äusserst schwierige Aufgaben wie die Ausarbeitung der Botschaft des Bundesrates zum UNO-Beitritt der Schweiz, ein politisch und gesellschaftlich heikles Thema. Sie kämpfte stets gegen die Diskriminierung von Frauen, setzte sich für Minderheiten ein und war unter anderem Mitglied im Beirat des Spezialfonds für Holocaust-Opfer.»
Klasse Zusatzoption Geschichte IV, Kantonales Gymnasium Locarno, Lehrperson: Susanna Castelletti
Weitere Informationen:
Lien 1 https://www.archividonneticino... 2 https://www.rsi.ch/speciali/pe...
Pometta, Francesca (hls-dhs-dss.ch)