1897 – 1886

Hilde Vérène Borsinger

Hilde Vérène Borsinger wächst in Baden in einem grossbürgerlichen Milieu auf und besucht verschiedene Privatschulen. Da Borsinger als Frau der Zugang zum Theologiestudium und damit zum Pfarrersamt verwehrt bleibt, studiert sie in Zürich und München Rechtswissenschaft. In ihrer Dissertation im Jahre 1930 beschäftigt sie sich mit der Diskriminierung der Frau in der kirchlichen Hierarchie. Ab 1932 setzt sie sich für Aufklärung und Emanzipation der jugendlichen Katholikinnen und mit der Gründung des Club Hrotsvit für die Vernetzung katholischer Künstlerinnen ein. Sie schreibt wortstark gegen die Ungleichheit zwischen Mann und Frau in Kirche und Politik an. 1933 übernimmt Borsinger die Redaktion der Monatszeitschrift Die katholische Schweizerin des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes, kündigt diese Stelle allerdings 1945 wieder, weil sie wegen ihres konsequenten Eintretens für das Frauenstimmrecht mit dem Frauenbund in Konflikt gerät. Anschliessend arbeitet sie als Dozentin an der Sozialen Frauenschule und hält Vorträge in den USA und in Kanada. 1953 wird sie in Basel als erste Frau zur Strafrichterin gewählt. Trotz des Scheiterns bei der kirchlichen Gleichberechtigung unterstützt Hilde Vérène Borsinger unermüdlich die Durchsetzung der politischen Gleichberechtigung.
Barbara Steiner

Weitere Informationen:
Mutter, Ch.: Hilder Vérène Borsinger 1897-1986. Verkannte Vorkämpferin der Frauenrechte, in: Schritte ins Offene. Ökumenische Zeitschrift. Emanzipation Glaube Kulturkritik. Mai/Juni 1991(3), 21. Jg., S. 34-37
Ein Leben für die Rechte der Frau: Hilde Vérène Borsinger zum Gedenken. Ein Leben für die Rechte der Frau, in: Vaterland 4. Februar 1986 (28), S. 22
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009278/2004-08-17/






Hilde Verene Borsinger EHT Bildarchiv

ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Comet Photo AG (Zürich) / Com_X-B078-005 / CC BY-SA 4.0

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