1740 – 1805

Isabelle de Charrière

Die am 20. Oktober 1740 in den Niederlanden geborene Isabelle de Charrière, mit Ledignamen Isabella Agneta Elisabeth van Tuyll van Serooskerken, stammt aus einer alten niederländischen Aristokratenfamilie. Schon in jungen Jahren zeigt sie eine lebhafte Intelligenz und einen starken Unabhängigkeitsdrang. Ihre Erziehung steht ganz im Geist der französischen Aufklärung. Die Eltern leisten sich die besten Privatlehrer, um ihre intellektuelle Entwicklung zu fördern. Im Alter von 22 Jahren zieht sie sich den Zorn des holländischen Adels auf sich, weil sie die Erzählung «Le Noble» veröffentlicht, eine Satire über ihr gesellschaftliches Umfeld. 1771 heiratet sie Charles-Emmanuel de Charrière, Herr von Penthaz, der als Hauslehrer ihrer Brüder angestellt war. Dank ihm fühlt sie sich endlich imstande, frei zu schreiben. Ihre Romane «Lettres neuchâteloises» (1783), «Lettres écrites de Lausanne» (1785-1787) und «Trois Femmes» (1795) feiern einen gewissen Erfolg. Bekannt wird sie auch mit Theaterstücken und Opern sowie Pamphleten und politischen Schriften. Später lässt sich das Ehepaar im Fürstentum Neuenburg nieder, wo sie Persönlichkeiten wie Benjamin Constant, Isabelle de Gélieu oder Jean-Pierre Chambrier d’Oleyre empfängt. Isabelle de Charrière hinterlässt ein Werk, das der Bildung der Frau einen hohen Stellenwert beimisst.
Fiona Silva

Weitere Informationen:
Cecil Patrick Courtney, Isabelle de Charrière (Belle de Zuylen), 1993     
Doris Jakubec et Jean-Daniel Candaux, Une Européenne: Isabelle de Charrière en son siècle, 1994.
Raymond Trousson, Isabelle de Charrière: un destin de femme au XVIIIe siècle, Paris : Hachette, 1994.
https://hls-dhs-dss.ch/de/arti...




Isabelle

Bibliothéque publique de Neuchâtel

Tags

Weitere Portraits