1834 – 1898

Salesia Strickler

Salesia Strickler wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Menzingen ZG auf und hätte wohl nie gedacht, dass sie einmal im selben Dorf eine grosse Kirche und ein Lehrerinnenpensionat bauen würde. Der Eintritt ins Kloster Menzingen zu den Lehrschwestern vom Heiligen Kreuz machte dies erst möglich. Salesia Strickler schloss gleich nach ihrem Eintritt das staatliche Lehrerinnenexamen in Zug ab und fing danach an als Lehrerin zu arbeiten. Mit gerade erst 29 Jahren wurde sie unerwartet zur Nachfolgerin der ersten Ordensoberin Mutter Bernarda Heimgartner gewählt. Salesia Strickler nahm sich grossmütig der Aufgabe an und setzte weiterin auf die Bildung als Hauptanliegen der Kongregation. Es folgte der Ausbau des Lehrerinnenpensionats und der Bau einer Kirche beim Mutterhaus. Während der 35-jährigen Amtszeit von Salesia Strickler hatte sich die Kongregation um mehr als fünfhundert Schwestern vergrössert, davon war eine grosse Anzahl in Gemeindeschulen tätig. Lehrerinnen wurden nach dem Schulobligatorium von 1874 besonders in armen, katholischen Gebieten gebraucht. Als Ordensoberin setzte sie sich auch für den weiteren Ausbau des Ordens ein und gründete zahlreiche Niederlassungen in Europa und weiteren Kontinenten – wo noch heute die Arbeit der Lehrschwestern geschätzt wird.
Stephanie Müller


Weitere Informationen:
https://hls-dhs-dss.ch/de/arti...;
Lehrerinnen: Frühe Professionalisierung. Professionsgeschichte der Volksschullehrerinnen in der Schweiz im 19. Jahrhundert / Claudia Crotti, Europäischer Verlag der Wissenschaften, Bern 2005
"Was Bedürfnis der Zeit ist ...": Identitäten in der katholischen Frauenbildung : die Innerschweizer Lehrschwesterninstitute Baldegg, Cham, Ingenbohl und Menzingen 1900-1980 / Esther Vorburger-Bossart, Academic Press, Fribourg 2008




Salesia Strickler

Bibliothek Zug, Zuger Sammlung

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