1868 – 1951

Katharina Muff-Arenz

Katharina Muff-Arenz, geborene Imbach, kam 1868 als ältestes von 13 Kindern eines Kleinbauern in Altbüron (LU) zur Welt. Aus wirtschaftlichen Gründen besuchte sie die Schule nur viereinhalb Jahre lang und arbeitete ab ihrem zwölften Lebensjahr als Kindermädchen und Magd. Mit 21 Jahren wurde sie Serviertochter im Kurhaus Frohburg und in Olten ansässig. Sie war zweimal verheiratet, Mutter einer Pflegetochter und eine bekannte Gärtnerin und Samenhändlerin. Geprägt von einer schweren Jugend, las sich die Autodidaktin in die sozialistisch-marxistische Literatur ein. 1912 trat sie der im Vorjahr gegründeten sozialdemokratischen Frauengruppe Olten bei, die lange stärkste Sektion der Schweiz blieb, während andere einen Rückgang erlebten. Als mitreissende Rednerin gewann sie viele Neumitglieder, hielt Vorträge und publizierte Artikel. Um alle Sektionen zusammenzuführen, gründete sie 1921 den Proletarischen Frauenbund des Kantons Solothurn und prägte ihn und dessen Nachfolgeorganisation, die kantonale SP-Frauengruppe, als Präsidentin bis 1939. Als Mitglied des Zentralvorstands der Schweizerischen SP-Frauengruppe war sie von 1927 bis 1937 auch national aktiv. Sie setzte sich für das Frauenstimmrecht, Gleichberechtigung und die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs ein.
Edith Hiltbrunner


Begründung Schulklasse Auswahl Ausstellung:
«Wir haben Katharina Muff-Arenz ausgewählt, weil sie nur viereinhalb Jahre lang zur Schule gehen konnte, also keine gute Schulbildung hatte. Trotz dieser schlechten Voraussetzungen erreichte sie sehr viel. Sie bildete sich selbst weiter, sodass sie sogar Vorträge für die Allgemeinheit halten konnte. Sie war eine Kämpferin, die das Thema ins Zentrum stellte und nicht die eigene Person.»
Klasse FOEV18B, Berufsbildungszentrum Olten. Lehrperson: Edith Hiltbrunner


Weitere Informationen:
Muff, Katharina (hls-dhs-dss.ch)
https://de.wikipedia.org/wiki/...

05 3 SO Gosteli ZS Die Frau in Leben und Arbeit Nr 3 Morz 1948 von Hiltbrunner erhalten web

Gosteli Stiftung, Katharina Muff-Arenz, in: Die Frau in Leben und Arbeit, 3 (1948).

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