1892 – 2000

Jenny Humbert-Droz

Jenny Humbert-Droz, mit Ledignamen Eugénie Perret, wird am 27. August 1892 in Môtier geboren. Sie kommt aus einer konservativen Pfarrersfamilie und setzt sich schon in ganz jungen Jahren für soziale Anliegen ein. Die Begegnung mit dem aus La Chaux-de-Fonds stammenden Theologiestudenten Jules Humbert-Droz im Jahr 1910 verändert ihr Leben. Als Anhänger des Kommunismus zeichnet sich dieser durch einen äusserst kritischen Geist aus. Der reformierten Kirche wirft er vor, sie würde zugunsten des Profits der Reichsten die Arbeiter vergessen. Obwohl ihre Eltern gegen die Ehe sind, heiratet Jenny Humbert-Droz 1916. Nach der Ernennung ihres Mannes zum Sekretär für die romanischen Länder der Kommunistischen Internationale (Komintern) 1921 lässt sich das Ehepaar in Moskau nieder. Dank ihrer Sprachstudien arbeitet Jenny Humbert-Droz als Übersetzerin für die Komintern. Das Ehepaar bleibt einige Jahre in Russland, bis es 1931 nach Zürich zurückkehrt, wo Jenny Humbert-Droz Artikel für die «Rundschau-Nachrichten-Agentur» (RUNA), eine Wochenzeitung der Komintern, redigiert. 1943 wird das Ehepaar aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen, worauf es sich der Sozialdemokratischen Partei (SP) anschliesst. Jenny Humbert-Droz wird Präsidentin der Sozialistischen Frauen in Zürich. Nach der Rückkehr in den Kanton Neuenburg tritt sie der SP La Chaux-de-Fonds bei und schreibt Artikel für das Frauenstimmrecht und gegen die Ungleichbehandlung von Mann und Frau.
Fiona Silva

Weitere Informationen:
Jenny Humbert-Droz, Le couronnement d'une vie de combat, 1941-1971», Mémoires de Jules Humbert-Droz, Neuchâtel, Editions de la Baconnière, 1973.
Sylvie Rochat, « Hommage. Jenny Humbert-Droz », Femmes en Suisse, février 2000.
Lison Méric : « Jenny Humbert-Droz », Fin de siècle, 25 août 1996, durée: 1h39, url: http://www.rts.ch/archives/rad... [archive].
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/045361/2016-10-04/




Droz

Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fonds, Fonds spéciaux, Fonds Jules Humbert-Droz.

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