Marthe Kellerhals

Marthe Kellerhals wird in Pruntrut geboren und macht die Matura an einem naturwissenschaftlichen Gymnasium. Kurz nach ihrer Hochzeit lässt sie sich in der Stadt Bern mit ihrem Mann nieder. Nach dessen Hinschied kehrt sie mit ihren vier Kindern in den Jura zurück. Dort übernimmt sie nach dem Tod ihres Vaters 1943 das familiäre Elektrogeschäft, das sie fortan als Chefin leitet. Daneben kommt sie ihren Verpflichtungen als Mutter nach und absolviert noch während des Zweiten Weltkriegs mehrere Fortbildungen; die erlangten Fähigkeitszeugnisse erlauben ihr, den Fortbestand des Unternehmens langfristig zu sichern. Sie ist die erste Frau, die ein eidgenössisches Meisterdiplom als Elektrikerin innehat. Gestärkt durch ihre Erfahrungen im unternehmerischen Umfeld und durch ihren Einsatz für das aktive und passive Wahlrecht der Frau, engagiert sich Marthe Kellerhals ab 1971 politisch in der Christlichdemokratischen Partei. Sie zählt zu den Gründungsmitgliedern der Association féminine pour la défense du Jura (AFDJ) und ist an der Einrichtung des ersten Gleichstellungsbüros in der Schweiz, dem jurassischen Bureau de la condition féminine (BCF), beteiligt, das 1980 entsteht, als der Jura souveräner Kanton wird.
Elena Angiolini

Weitere Informationen:
Chatelain Emma, «Kellerhals, Marthe» in : Dictionnaire du Jura, 15 octobre 2009, URL : https://diju.ch/f/notices/detail/7296 (consulté le 27.07.2020) Beauchamps Annick (RTS), «Le cas du Jura» in : Réalités, 1 mars 1971, URL : https://www.rts.ch/archives/radio/societe/realites/4604760-le-cas-du-jura.html (consulté le 27.07.2020)
Kerllerhals Marthe, «Condition de la femme : une lutte permanente» in : Frauenfragen, n°3, septembre 1987, p. 39.