Meta von Salis-Marschlins
Meta (Barbara Margaretha) von Salis-Marschlins war die Frau, die als erste öffentlich das Stimm- und Wahlrecht für die Schweizerinnen verlangt hat. In der «Züricher Post» vom 1.1.1887 schrieb sie gegen die Eigenmächtigkeit der Schweizer an und prangerte die Unterdrückung der Frauen im öffentlichen Leben lautstark an. Meta v. Salis war auch die erste promovierte Historikerin der Schweiz. In die aristokratische Familie der von Salis hineingeboren, tat sie sich schwer mit ihrem Los als begüterte Tochter aus gutem Hause. Die übliche Rolle als Dame des Hauses lehnte sie für sich ab. Vielmehr war sie eine Gelehrte, ein «Blaustrumpf», die sich auf Konfrontation mit den Eltern einliess und ihr Studium 1883 der Geschichte, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Zürich aufnahm und 1887 abschloss. Als Historikerin mit Ambitionen auf eine Berufung an die Universität oder eine Karriere im wissenschaftlichen Bereich hoffend, musste sie bald die Chancenlosigkeit für Frauen ihrer Zeit einsehen. Sie schlug sich als Publizistin und Rednerin durch und lebte von ihrem Erbe. Nach einem Rechtsstreit verkaufte sie Schloss Marschlins, verliess 1904 mit ihrer Freundin Hedwig Kym die Schweiz und lebte fortan auf Capri. Später kehrte sie in die Schweiz zurück und lebte mit Kym in Basel.
Dr. phil. Silke Margherita Redolfi
Weitere Informationen:
Doris Stump, Sie töten uns, nicht unsere Ideen. Meta von Salis-Marschlins (1855-1929). Schweizer Frauenrechtskämpferin und Schriftstellerin, Thalwil 1986.
https://hls-dhs-dss.ch/de/arti...
Bettina Volland, Ursula Jecklin: Das politische Frauenstimm- und Wahlrecht, in: S. Hofmann, U. Jecklin, S. Redolfi: FrauenRecht, Zürich 2003, 74-78.