1845 – 1916

Marie Heim-Vögtlin

Marie wird als jüngstes von drei Kindern in eine Pfarrerfamilie in Bözen, einem kleinen Aargauer Dorf, geboren. Sie verliert ihre Mutter Henriette Benker mit 19, ihr Bruder stirbt als Kleinkind. Der Vater Julius David Vögtlin, fördert die Bildung seiner Tochter und unterstützt schliesslich ihren Wunsch Ärztin zu werden. Nach Internat, Mithilfe in der Familie, Betreuung kranker Angehöriger und einer wieder aufgelösten Verlobung, stellt Marie das überlieferte Frauenbild in Frage und fasst den Entschluss, Medizin zu studieren. In einem von Männern geprägten Umfeld überwindet die begabte und strebsame Studentin bis zum Studienabschluss an der Universität Zürich viele Hindernisse und wird 1874 die erste Schweizer Ärztin. Mit der Eröffnung einer eigenen Praxis in Zürich 1874 erfüllt sich Marie einen Lebenstraum. 1875 heiratet sie den Geologen Albert Heim und die beiden führen eine Beziehung für die sie keine Vorbilder haben. Beide sind in einem anspruchsvollen Beruf tätig, ziehen zwei eigene Kinder und eine Pflegetochter gross. Marie unterstützt neben privater Wohltätigkeit auch Frauenorganisationen im Bereich Abstinez und Sittlichkeit. Marie ist als Quästorin von Anfang an dabei, die von Frauen geleitete Pflegerinnenschule in Zürich aufzubauen, die 1901 eröffnet wird.
Andrea Voellmin und Heidi Pechlaner Gut


Weitere Informationen:
Verena E. Müller: Marie Heim-Vögtlin - die erste Schweizer Ärztin (1845-1916), Ein Leben zwischen Tradition und Aufbruch, hier + jetzt Verlag, 2007
Marie Heim-Vögtlin in Historisches Lexikon der Schweiz: https://hls-dhs-dss.ch/de/arti...
Marie Heim-Vögtlin in: https://de.wikipedia.org/wiki/...




RBA1 4 16118 11

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