1882 – 1946

Rosalie Küchler-Ming

Rosalie Küchler-Ming begann mit 38 Jahren und als fünffache Mutter, sich schriftstellerisch zu betätigen. Sie machte sich als Heimatschriftstellerin auch über die Obwaldner Grenzen hinaus einen Namen. Noch heute bekannt ist ihr Lied «O mis liäbs Obwaldner-Ländli». In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Verband für Frauenstimmrecht (SVF) erklärte sie sich im Jahr 1929 bereit, in Obwalden Unterschriften für eine Petition für das Frauenstimmrecht zu sammeln, war aber der Meinung, dass ein solches Vorhaben in Obwalden nicht viel Erfolg haben würde. Sie hielt es zwar für gerecht, dass Frauen auch wählen dürfen, war aber überzeugt, dass die Zeit dafür in Obwalden noch nicht reif sei. Ihr Engagement für die Einführung des Frauenstimmrechts verstärkte sich jedoch in den 1930er/40er Jahren und Rosalie Küchler-Ming verfasste zahlreiche Artikel, in denen sie sich für eine aktive Beteiligung der Frauen in der Politik aussprach. Aus der selbstbewussten und politisch engagierten Schriftstellerin wurde immer mehr eine entschlossene Frauenrechtlerin.
Heidi Wernli Gasser und Bianca Ogrizek

Weitere Informationen:
Erinnerungen an meine Mutter / Willy Küchler. In: Obwaldner Brattig, Jg. 21, 1996. S. 61 - 64.
Rosalie Küchler-Ming. Mitglied des Vorstandes und Aktuarin 1939/41 / Zita Wirz. In: Obwaldner Geschichtsblätter, Herausgegeben vom Historisch-Antiquarischen Verein von Obwalden. Sechstes Heft, 1956. S. 144 -146.
Der holprige Weg zur Einführung des Frauenstimmrechts im Kanton Obwalden / Stephanie Jeker, Fribourg 2003.



OW Rosalie Kuechler Ming

Obwaldner Brattig, Jg. 21, 1996, S. 56

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