1912 – 2010

Hedi Burach-Enz

Der Vater von Hedi Burach-Enz besass einen grossen Landwirtschaftsbetrieb, ihre Mutter einen eigenen Laden, wodurch sie zu den wohlhabenderen Familien in Giswil gehörten. Als Kind genoss sie dadurch sehr viel Freiheit und hatte als Mädchen auch die Möglichkeit, eine weiterführende Schule zu besuchen. Nach ihrer hauswirtschaftlichen Ausbildung kehrte sie in den elterlichen Betrieb zurück, merkte aber schon bald, dass sie «einen wirklichen Beruf» lernen wollte, «etwas mit Zukunft». Nach einem Jahr Ausbildung arbeitete Hedi Burach-Enz schliesslich vier Jahre als Kinderpflegerin in Frankreich und absolvierte anschliessend die Hebammenschule in Basel. Ab 1939 arbeitete Hedi Burach-Enz in Giswil als Hebamme und blieb auch nach ihrer Hochzeit 1946 und der Geburt ihrer Tochter 1947 ihrem Beruf treu. In ihrer 46-jährigen Tätigkeit als Hebamme in Giswil und später auch in Lungern prägte sie als engagierte und selbstbewusste Frau den Wandel der Geburtshilfe in Obwalden wesentlich mit. Sie setzte sich ausserdem erfolgreich für eine bessere Bezahlung der Hebammen in Obwalden ein und engagierte sich auch politisch, so wurde sie beispielsweise 1956 als erste Frau in den Schulrat in Giswil gewählt.
Heidi Wernli Gasser und Bianca Ogrizek


Weitere Informationen:
Hedi Burach-Enz / Pia Bürgi Beroggi. In: Sozusagen. Frauen leben in Obwalden. Zehn Porträts aus dem letzten Jahrhundert / Ursula Furrer, Andrea Meade und Barbara Studer (Hsg.), Sarnen 2003.
Menschenbilder. Portraits von Obwaldnerinnen und Obwaldnern / Christof Hirtler (Fotos) / Autorenkollektiv (Texte), Sarnen 1991.

OW Hedi Burach Enz

Menschenbilder, Portraits von Obwaldnerinnen und Obwaldner /Hirtler, Christof (Fotos) / Autorenkollektiv (Texte), Sarnen 1991. S. 100

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