1891 – 1975

Veronika Hürlimann

Veronika Hürlimann kam 1891 in Markdorf (Baden-Württemberg) zur Welt und war schon als kleines Mädchen von der flimmernden Leinwand begeistert. Nach dem Tod ihrer Eltern wurde sie mit 14 Jahren zu ihrer Tante nach Richterswil ZH gebracht. Dort lernte sie ihren zukünftigen Mann, Albert Hürlimann, kennen. Das junge Paar zog nach Baden, wo Veronika ihr erstes Kino eröffnen wollte. Der Plan liess sich nicht realisieren und sie suchte nach einem geeigneten Ort, wo es noch kein Lichtspieltheater gab. Dafür kam das katholisch geprägte Zug in Frage. Das Kino hatte damals noch einen anrüchigen und unseriösen Charakter. Veronika Hürlimann liess sich nicht beirren und baute 1923 das erste Kino mit dem Namen "Grand Cinema", später "Gotthard". Der Anfang war nicht leicht: Die Zensurbehörde zensurierte viele Szenen mit nackter Haut und die Banken waren nur zögernd bereit, einer Frau Kredite zu gewähren. Hinzu kam der frühe Tod ihres Mannes. In den 1940er- bis 1960er-Jahren erlebte das Kino endlich seine Blütezeit. Nach dem Krieg eröffnete Veronika Hürlimann zwei weitere Kinos und ihr Sohn Albert stieg mit ins Kinogeschäft ein. Sie selbst war bis zu ihrem Tod tagtäglich für ihr Unternehmen tätig. Am 10. Dezember 1975 starb sie, nachdem sie ihren Angestellten Weihnachtskarten überbracht hatte.
Stephanie Müller


Weitere Informationen:
https://hls-dhs-dss.ch/de/arti...;
Zuger Frauengeschichte(n) / Sibylle Omlin, Kündig Druck AG, Zug 1992



Veronika Huerlimann

Privatbesitz von Alban und Adrian Hürlimann, Zug

Tags

Weitere Portraits