1888 – 1967

Anne Reichlen

Anne Gellens wurde im belgischen Antwerpen geboren. Sie war im Ersten Weltkrieg als freiwillige Krankenschwester tätig und begleitete belgische Flüchtlingskinder in die Schweiz. In Gruyères begegnete sie Paul Reichlen. Die beiden heirateten und liessen sich in Bulle nieder und bekamen drei Kinder. Reichlen lancierte den Kampf für das Frauenstimmrecht im Kanton Freiburg: Sie gründete 1928 in Bulle eine Gruppierung, die sich 1932 dem Schweizerischen Verband für das Frauenstimmrecht anschloss, und organisierte gemeinsame Sommerkurse. Unterstützt von anderen Freiburger Aktivistinnen lancierte sie 1947 die « association féministe fribourgeoise », den späteren Freiburger Verband für das Frauenstimmrecht, dem sie bis 1952 vorstand. Die Mobilisierung von Frauen lief nur harzig an. Plakataktionen, hartnäckige Lobbyarbeit und Kontakte zur Schweizer Frauenstimmrechtsbewegung prägten Reichlens Gründungszeit. Insbesondere mit der Walliserin Renée de Sepibus und Elisabeth Vischer-Alioth vom nationalen Verband stand Reichlen in engem Austausch. Ein wichtiges Anliegen war ihr die Ausbildung von Frauen, wobei sie sich besonders für autodidaktische weibliche Bildungswege stark machte.
Irma Gadient

Weitere Informationen:
Fribourg. L’histoire d’une conquête, in: www.actuElles.ch, Toute l'actualité féministe en Suisse romande. Weblink: https://actuelles.ch/feministes-ch/suffrage-feminin/fribourg, abgerufen am 2.9.20.
Monica Fasani Serra, “Un geste de bon coeur” pour faire bon genre? L'adoption du suffrage féminin dans le canton de Fribourg. Arguments et contre-arguments dans la presse (1959-1971), Mémoire de licence, Université de Fribourg, 2006.
J. Derron, L’association féministe fribourgeoise, in: Fribourg illustré, mai/juin 1952.

Reichlen

J. Derron, L’association fribourgeoise féministe, in: Le Fribourg illustré, 1952.

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