1972 – 2006

Corinne Rey-Bellet

Corinne Rey-Bellet hat eine glanzvolle Karriere im alpinen Skisport gemacht. Von 1992 bis 2003 erringt sie fünf Weltcupsiege und 2003 eine Silbermedaille an den Weltmeisterschaften in St. Moritz. Als einzige Frau gewinnt sie zwei Weltcuprennen am selben Tag. Die verschneiten Berge erobernd, brilliert sie in den Disziplinen Abfahrt und Super-G, indem sie Hänge und Geschwindigkeit überlistet! Corinne bändigt nicht nur das Risiko und die Angst, sie besticht auch mit ihren öffentlichen Auftritten. Als meisterhafte Interviewpartnerin, die charismatisch und dank ihrer Mutter aus Basel zweisprachig ist, schafft sie sich in den französisch- und deutschsprachigen Schweizer Medien eine besondere Stellung. Das Bild, das sie dort vermittelt, stellt ein Erfolgsmodell für Frauen dar. Ihre Laufbahn ist zweifelsohne Teil der Frauenemanzipation mittels des Sports. 2003 beendet sie ihre Karriere und wird Mutter eines kleinen Jungen. Corinne, die so ungebundene, in der Ausübung ihres Sports so entschlossene und ihr Image so wirksam kontrollierende Frau wird im Alter von 33 Jahren Opfer eines Frauenmords. Diese Nachricht bewegt 2006 die gesamte Schweiz. Hier an sie zu erinnern, ist eine Form der Ehrerweisung an diese Frau und an die Opfer ehelicher Gewalt.
Chantal Bournissen, Clothilde Palazzo-Crettol


Begründung Schulklasse Auswahl Ausstellung:
«Corinne Rey-Bellet, geboren 1972 in Val d’Illiez, war Skirennfahrerin. Sie gewann fünf Weltcuprennen und die Silbermedaille an der Weltmeisterschaft 2003 in Sankt Moritz. Damit bewies sie, dass Frauen auf ihrem Gebiet herausragende Leistungen erbringen und erfolgreich sein können. Zudem besass sie Charisma, war zweisprachig und wurde von den Medien sowie vom Publikum sehr geschätzt. Sie zeigte beispielhaft, wie sich Frauen durch sportlichen Erfolg emanzipieren können. Im Jahr 2003 beendete sie ihre Karriere und wurde Mutter. Leider wurde Corinne Rey-Bellet 2006 von ihrem Ehemann erschossen. Sie war damals erst 33 Jahre alt und hatte noch ihr ganzes Leben vor sich. Sie ist eine der sehr vielen Frauen, die in der Schweiz Opfer von häuslicher Gewalt und Frauenmord wurden. Sie verkörpert sowohl den weiblichen Erfolg als auch die schlimmste Form von Ungerechtigkeit, die Frauen widerfahren kann.»
Klassen 5 E, 5 G, 5 DH, Collège de l’Abbaye de Saint-Maurice. Lehrperson: Léonard Barman


Weitere Informationen:
Cécile Ottogalli-Mazzacavallo, « Des femmes à la conquête des sommets : Genre et Alpinisme (1874-1919) », Clio. Histoire‚ femmes et sociétés [En ligne], 23 | 2006
https://www.violencequefaire.c...
https://www.egalite-famille.ch...

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© Gérard Berthoud

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