1889 – 1943

Sophie Taeuber-Arp

Die Witwe Sophie Taeuber-Krüsi übersiedelte 1894 mit ihren fünf Kindern von Davos nach Trogen, zu ihrer Schwester, die mit ihrem Mann die Zellweger’sche Kinderkuranstalt führte. Inmitten von erholungsbedürftigen Sprösslingen «besserer Stände» und Kantonsschülern, die in der «Villa Taeuber» lebten, in einem kulturell aufgeschlossenen, mehrsprachigen Umfeld, wuchs Sophie Taeuber auf. Zusammen mit ihren Cousinen spielte sie Theater, musizierte, bastelte, stickte, turnte, wanderte und organisierte «Soirées dansantes». Ab 1904 absolvierte sie kunstgewerbliche Ausbildungen in St. Gallen, München und Hamburg. Seit ihrer Niederlassung in Zürich 1914 entstanden Zeichnungen, Klebebilder und Stickereien, die «mit den elementarsten Mitteln der Gestaltung, mit der Reduktion aller Formen auf Vierecke und deren Beziehungen auf der Fläche, einen neuen Ausdruck» suchten. Sophie Taeuber schloss sich Dada an, unterrichtete an einer Kunstgewerbeschule und heiratete 1922 Hans Arp, mit dem sie 1929 in Meudon bei Paris ein Atelierhaus baute. Dieses wurde zu einem Brennpunkt der künstlerischen Avantgarde der Moderne. Bis an ihr abruptes Lebensende 1943 in Zürich blieb Sophie Taeuber-Arp offen für das Grenzüberschreitende, das Ineinanderfliessen von Literatur, Malerei, Architektur, Musik und Tanz.
Heidi Eisenhut


Weitere Informationen:
Elisabeth Grossmann: Art. «Taeuber-Arp, Sophie Henriette Gertrud» (1998, aktualisiert 2014). In: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, URL: http://www.sikart.ch/kuenstler... (28.07.2020)
Sophie Taeuber-Arp. Heute ist Morgen. Hrsg. von Thomas Schmutz & Aargauer Kunsthaus; Friedrich Meschede & Kunsthalle Bielefeld. Aarau/Bielefeld 2014/2015
Die bekannte Unbekannte. Sophie Taeuber-Arp. Ein Film von Marina Rumjanzewa im Auftrag des Schweizer Fernsehens SRF, 2013. URL: https://srf.ch/play/tv/redirec... (28.07.2020)

03 Sophie Taeuber KB 030857

Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, KB-030857

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