Emilie Dormann
Geboren im luzernischen Neudorf wächst Emilie Dormann nach dem frühen Tod ihrer Mutter bei ihrer Patenfamilie in Meggen auf. Nach einem Aufenthalt in der Westschweiz absolviert sie als 19-Jährige einen Samariterkurs in der Privatklinik des Arztes Robert Stocker in Luzern und arbeitet für die folgenden 19 Jahre als dessen Assistentin. Fortlaufend übernimmt sie von Stocker verantwortungsvolle Aufgaben. Nach etwas Bedenkzeit auf Reisen in die Metropolen Paris und London tritt Emilie Dormann 1911 der Schwesterngemeinschaft der St.-Anna-Schwestern bei und übernimmt deren Gesamtleitung in der gemieteten Klinik "Schloss Bramberg" auf Musegg. Als weltgewandte Oberin mit einer positiven Grundhaltung nimmt sich Emilie Dormann ihren Aufgaben während 37 Jahren mit viel Geschick an. Unter ihrer Leitung vergrössert sich die Gemeinschaft stark. 1918 eröffnet Emilie Dormann das neugebaute Sanatorium St.-Anna an der Brunnhalde. Mit der Missionstätigkeit in Indien verwirklicht Emilie Dormann zudem einen Wunsch des verstorbenen Gründers. Sie reist 1935 selbst nach Indien um die dort tätigen Schwestern zu beraten und zu unterstützen.
Barbara Steiner
Weitere Informationen:
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009767/2007-12-24/
Gemeinschaft der St.-Anna-Schwestern Luzern (Hrsg.): Weltoffen, weitblickend und nahe bei den Menschen. 100 Jahre Gemeinschaft der St. Anna-Schwestern 1909 – 2009. Luzern 2009.
Gemeinschaft der St.-Anna-Schwestern (Hrsg.): Die St.-Anna-Schwestern. Geschichte einer Gemeinschaft. Luzern 2015.