1893 – 1963

Georgette Tentori-Klein

Textilkunstwerke, Holzskulpturen, Puppenfiguren, Fotografien und die Casa Sciaredo in Lugano-Barbengo zeugen von der Schaffenskraft von Georgette. Die um die Jahrhundertwende geborene, aus einer gutbürgerlichen Familie in Winterthur stammende, begabte junge Frau doktorierte in Germanistik an der Universität Zürich und studierte Violine, bevor sie ihren eigenen spirituellen, künstlerischen und menschlichen Weg verfolgte. Sie eignete sich Stickerei-, Webe- und Holzbearbeitungstechniken an, besuchte die Kunstgewerbeschule Winterthur, näherte sich den fortschrittlichen Kreisen der Kultur-, Kunst- und Architekturszene an und besuchte die Hauptstädte Europas. 1928 leitete sie an der Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit (Saffa) die Abteilung «Figurentheater». Nachdem sie sich im Tessin niedergelassen hatte, heiratete sie Luigi Tentori, Elektriker und Bauer in Barbengo. Für ihr gemeinsames Haus zeichnete sie die Entwürfe, er baute es: ein kubisches Gebäude, gelb angestrichen. Gemeinsam schufen sie so 1932 das erste an der Bauhaus-Architektur orientierte Wohnhaus im Tessin, das heute als Atelier-Haus für Kulturschaffende dient. Georgettes Leben spiegelt sich in 101 Tagebüchern – die einem Schatzkästchen gleich einen dauernden Dialog mit sich selbst aufbewahren – und in ihrer vielfältigen künstlerischen Produktion, oft unter dem Markenzeichen «Atelier GEO». Sie führte ein eigenwilliges, aber nicht einsames Leben.
Lorenza Hofmann

Weitere Informationen:
https://www.archividonneticino...
http://fondazione-sciaredo.ch/...
http://fondazione-sciaredo.ch/web/it/content/la-casa-atelier-sciaredo


Tentori Klein

Archivi Riuniti delle Donne Ticino, Fondo Georgette Tentori-Klein

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