1952 – 1988

Iren von Moos

Iren von Moos wuchs als Zweitälteste der insgesamt fünf Geschwister zuerst in Wassen, dann in Sachseln auf. Schon während der Ausbildung zur Lehrerin liess sie sich offen und engagiert auf verschiedene Lebenssituationen ein, sei es im Landdienst oder in einem Dritte-Welt-Lager. Kein Wunder, dass Iren bald nach ihrem Lehrerinnendiplom Ethnologie und Islamistik studierte. Durch Zufall entdeckte sie Afghanistan. Sechs Mal reiste Iren mit ihrem damaligen Partner, auch Ethnologe, nach Afghanistan, sogar während des Krieges. (Der begann 1979, als die Sowjetunion ins Land einbrach, weil sie den Kommunismus als gefährdet betrachteten.) Trotzdem wollten Iren und ihr Partner 1981 ihre Feldforschung weiterführen. Im Auftrag eines Hilfswerks konnten sie auch Geld mitbringen. Die Kriegssituation war sehr erschwerend. Iren arbeitete zum Teil in Flüchtlingslagern, wo sich vor allem Frauen befanden. 1988 reiste Iren für ihre Dissertation alleine nach Westasien. Sie wollte u. a. die unterschiedliche Betroffenheit der Frauen und Männer durch die kriegsverursachten Veränderungen in Afghanistan untersuchen. Weil sie bei den Sowjets auf einer schwarzen Liste stand, flog sie nach Pakistan. Von dort aus wollte sie ihre Fäden ausspannen, wurde aber kurz nach ihrer Ankunft ermordet.
Heidi Wernli Gasser und Bianca Ogrizek


Weitere Informationen:
Buch Iren von Moos Nun hausen Schlangen in den Aprikosengärten von Jakob Tanner.
Buch Iren von Moos Die Welten einer Ethnologin von Ingrid Odermatt.
Wissenschaftliche und publizistische Arbeiten von Iren von Moos.

Iren von Moos

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