Lilian Uchtenhagen

Lilian Uchtenhagen-Brunner ist 1928 in Olten in einer freisinnigen Familie geboren und aufgewachsen. Sie studierte Staatswissenschaften an der Universität Basel sowie an der London School of Economics und promovierte 1954 in Basel. Mit ihrem Ehemann zog sie drei Adoptivkinder gross. Lilian Uchtenhagen war früh in der Frauenpolitik aktiv. Als SP-Politikerin mit starkem Gerechtigkeitssinn engagierte sie sich ganz besonders für das Frauenstimmrecht. Sie war Dozentin an der Schule für Soziale Arbeit in Zürich und von 1970 bis 1974 Gemeinderätin der Stadt Zürich. Nach Annahme des Frauenstimmrechts 1971 wurde sie eine der ersten Nationalrätinnen der Schweiz. Zwanzig Jahre lang prägte die wirtschaftlich kompetente Politologin die nationale Politik mit. Einer ihrer Schwerpunkte war die stärkere Bankenkontrolle. Von 1981 bis 1997 war sie Verwaltungsratspräsidentin von Coop Zürich LVZ, hatte diverse weitere Ämter inne und galt zeitweise als mächtigste Frau der Schweizer Wirtschaft. 1983 war sie als erste Frau offizielle SP-Kandidatin für den Bundesrat. Die bürgerliche Mehrheit des Parlamentes überging sie jedoch und wählte einen ihr genehmen SP-Mann. Von 1998 bis 2003 Präsidentin der Hilfsorganisation Swissaid, setzte sie sich im In- und Ausland für Menschenrechte und Gleichstellung ein.
Edith Hiltbrunner

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