Alma Bacciarini
Alma Bacciarini kam in Cabbio im Valle di Muggio auf die Welt, in einer traditionell liberalen Familie, die sie ermutigte, sich an der Universität Zürich zur Lehrerin ausbilden zu lassen. 1943 erlangte sie das Lizenziat in italienischer und französischer Literatur. Nach der Rückkehr ins Tessin war sie als Lehrerin tätig und engagierte sich im kulturellen und politischen Bereich, insbesondere für das Frauenstimmrecht sowie für gleiche Rechte für Mann und Frau. Sie vertrat die Freisinnigen 1972-1980 im Gemeindeparlament von Breganzona, 1975-1991 im Tessiner Kantonsparlament und 1979-1983 als erste Frau für den Kanton Tessin im Nationalrat. Als einflussreiche Kolumnistin, die sich zu politischen Fragen und gesellschaftlichen Themen äusserte, gehörte sie zu den historischen Stimmen der von der Journalistin Iva Cantoreggi moderierten Radiosendung «Für die Frau». 1974 war sie Mitgründerin der Konsumentenorganisation Associazione Consumatrici della Svizzera Italiana (ACSI). Sie wurde 1976 in die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen gewählt und amtierte 1987-1991 als deren Vizepräsidentin. In ihrer Funktion als Präsidentin 1989-1992 des Dachverbands der Frauenorganisationen im Tessin, der Federazione Associazioni Femminili Ticino, setzte sie sich 1991 für die Veröffentlichung der italienischen Übersetzung von Lotti Ruckstuhls «Frauen sprengen Fesseln» ein. Auf nationaler Ebene schuf sie sich einen Namen als Förderin der italienischsprachigen Kultur.
Lorenza Hofmann
Weitere Informationen:
https://www.archividonneticino.ch/biografie-del-luganese/bacciarini-alma-1921-2007/
https://www.rsi.ch/speciali/pei/donnestorie/biografie/Alma-Bacciarini-1921-2007-9371257.html
https://www.rsi.ch/speciali/pei/donnestorie/Per-la-donna-8254858.html
Bacciarini, Alma (hls-dhs-dss.ch)