1945 – 2009

Carole Roussopoulos

Nach einem geisteswissenschaftlichen Studium verlässt Carole Roussopoulos 1967 das Wallis, um sich in Paris niederzulassen, wo sie Redaktorin bei der Zeitschrift «Vogue» wird. Als Videokünstlerin interessiert sie sich ab 1969 für Auseinandersetzungen und von den Medien wenig behandelte Themen: Sie dreht zahlreiche Dokumentarfilme über die Kämpfe der damaligen Zeit, so etwa über jene der Homosexuellen-, der Arbeiter- und der Frauenbewegung. 1971 gründet sie zusammen mit ihrem Ehemann Paul das Videokollektiv Out, das ihr Produktionen über gesellschaftlich Unterdrückte oder Randständige ermöglicht. Die Regisseurin will auch eine bleibende Spur der feministischen Emanzipation hinterlassen und schafft gemeinsam mit Delphine Seyrig und Ioana Wieder 1981 das Centre audiovisuel Simone de Beauvoir zur Archivierung und Realisierung von Dokumentationen über die Geschichte der Frauen. 1986 kauft sie das Kino L'Entrepôt in Paris, in dem die Dokumentarfilme gezeigt und politische Treffen organisiert werden. Nach fast zehn Jahren Tätigkeit geht das Unternehmen Konkurs. 1995 kehrt sie ins Wallis zurück. Von da an dreht sie nicht mehr wie in den 1970er Jahren kontroverse Beiträge, sondern ist bestrebt, Frauen bei der Arbeit sowie Opfern von Inzest oder häuslicher Gewalt eine Stimme zu geben.
Justine Luisier


Weitere Informationen:
https://100elles.ch/biographie...
http://www.centre-simone-de-be...
https://www.mediatheque.ch/fr/...
Roussopoulos, Carole (hls-dhs-dss.ch)

Carole Roussopoulos 032 2004 c Robert Hofer web

©Robert Hofer

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