Elsa Franconi-Poretti
Journalistin, Schriftstellerin, Theaterautorin und Schauspielerin, erste weibliche Stimme im Tessiner Kantonsparlament: ein Leben zwischen Lugano und Paris. 1924 liess sich Elsa Franconi-Poretti zusammen mit ihrem Mann, einem Architekten, in Paris nieder. Von dort berichtete sie für den Corriere del Ticino und Radio Monteceneri über Tagesthemen und gesellschaftliche Fragen. Während dem Krieg hielt sie sich wieder im Tessin auf, wo sie Führungsaufgaben im Frauenhilfsdienst übernahm. 1944 kehrte sie nach Paris zurück, arbeitete wieder als Korrespondentin und gründete unter anderem ein Informationsblatt für Schweizer in Frankreich. Nach der endgültigen Rückkehr ins Tessin schloss sie sich 1955 dem Movimento Sociale Femminile an. Über Jahre setzte sie sich dezidiert für Frauenrechte ein und wurde zu einer der mitreissenden Protagonistinnen. 1957 gehörte sie zu den Initiantinnen einer konsultativen Protestabstimmung gegen den Ausschluss der Frauen von der eidgenössischen Abstimmung über den Zivilschutzartikel, der einen obligatorischen Zivildienst für Frauen vorsah. Als Mitgründerin der freisinnigen Frauengruppe Lugano zählte sie zu den elf ersten Frauen, die 1971 in den Tessiner Grossrat gewählt wurden, in dem sie als Älteste des Kantonsparlaments mit 76 Jahren die Eröffnungsrede an der konstituierenden Sitzung hielt. Elsa Franconi-Poretti zeichnete sich auch als Kulturschaffende aus, indem sie zahlreiche literarische Preise gewann.
Lorenza Hofmann
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Franconi-Poretti, Elsa (hls-dhs-dss.ch)