1870 – 1944

Jeanne Schwyzer-Vogel

Geboren in Brüssel und früh verwaist, wächst Jeanne Vogel in verschiedenen Instituten in Zürich und in der Westschweiz auf und absolviert längere Auslandaufenthalte. 1893 heiratet sie den Arzt Richard Schwyzer und zieht mit ihm nach New York, wo ihre beiden Töchter zur Welt kommen. In New York knüpft Schwyzer Kontakte zur amerikanischen Frauenbewegung. Nach der Rückkehr in die Schweiz 1911 setzt sich Jeanne Schwyzer-Vogel für Menschen in sozialen Notlagen ein: Im ersten Weltkrieg arbeitet sie für die Internierten sowie für die notleidenden Kriegskinder. 1920 gründet sie den Verein für Frauenbestrebungen mit, der sich für das Frauenstimmrecht und die politische Bildung einsetzen will. Als dessen Präsidentin fördert Schwyzer die partei- und konfessionsübergreifende Zusammenarbeit von Frauen. Jeanne Schwyzer-Vogel wird von der Kantonsregierung in die Aufsichtskommission des Kantonsspitals, des Gefangenenwesens und der Schutzaufsicht für entlassene weibliche Sträflinge berufen. Vom Bundesrat wird sie 1934 als erste Frau in den Verwaltungsrat der Schweizerischen Volksbank gewählt. Zudem arbeitet Schwyzer bei der Saffa 1928 und bei der Frauenstimmrechtspetition von 1929 mit, mit der eine halbe Million Frauen und Männer die Einführung des Frauenstimmrechts fordern.
Barbara Steiner

Weitere Informationen:
Gosteli-Archiv, Worblaufen: Biografisches Dossier Jeanne Schwyzer
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/031804/2011-11-17/

Frau Dr. Jeanne Schwyzer-Vogel, in: Die Schweizerin, Januar 1945, 104-105 (Auszug integriert in Akte Gosteli-Archiv)




Luzerner Neueste Nachrichten 02 12 1944 Jeanne Schwyzer Vogel

Luzerner Neuste Nachrichten, 2.12.1944

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