1903 – 1997

Ella Maillart

Was für ein spannendes Erlebnis muss es gewesen sein, in den 1930er Jahren allein in die Sowjetunion zu reisen sowie Moskau und die südlichen Republiken zu entdecken, nur mit einem Fotoapparat und einem Rucksack ausgestattet! Ella Maillart wird 1903 in Genf geboren. Ihre Familie ist wohlhabend, was Ella Maillart erlaubt, sich dem Sport und der Literatur zu widmen. Ob Segeln, Landhockey, Skifahren oder Laufen, in all diesen Disziplinen zeichnet sie sich durch hervorragende Leistungen aus. Diese Leidenschaft teilt sie mit ihrer besten Freundin «Miette» de Saussure. Nach den bitteren Erfahrungen des Ersten Weltkriegs brechen die beiden jungen Frauen auf, um die Weltmeere zu befahren; eine Erkrankung von Miette setzt aber dem Abenteuer 1923 ein brüskes Ende. Ella Maillart betätigt sich in der Folge in verschiedenen Berufen und Anstellungen, die sie nie wirklich begeistern, so dass das Fernweh sie immer wieder packt. 1939 fährt sie mit der Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach im Auto durch die Türkei, den Iran und Afghanistan. Überdies bereist sie, immer die Begegnung mit dem Fremden suchend, China, Indien, Tibet und den Libanon. Sie betrachtet und berichtet über diese Länder, die zum Teil unzugänglich sind oder in denen der Aufenthalt von Ausländern verboten ist, stets aus dem Blickwinkel der Frau. Während des Zweiten Weltkriegs lebt sie in Indien. Nach ihrer Rückkehr nach Europa lässt sie sich in Chandolin und in Genf nieder. Die selbstbestimmte und kühne Reporterin hinterliess tausende von Fotografien und rund 20 Reiseberichte.
Sabine Lorenz


Begründung Schulklasse Auswahl Ausstellung:
«Ella Maillart liebte den Sport, das Reisen und das Schreiben. Sie hatte den Mut, in Länder zu reisen, in denen Frauen nicht dieselben Rechte besassen wie Männer. Wir bewundern ihre Abenteuerlust. Sie hätte sich ihr Leben auch viel einfacher machen können, schliesslich stammte sie aus einer wohlhabenden Familie. An Ella Maillart fasziniert uns, dass sie trotz ihrer Herkunft jenen half, die weniger Rechte hatten. Lieber riskierte sie es, zu reisen und ihre Ideen mit anderen zu teilen, als mit ihrem Geld und ihrer Freiheit in der Schweiz zu bleiben.»
Klasse DGCV-P2A, Berufsbildungszentrum Bauwesen Petit-Lancy. Lehrperson: Silvia Medina-Lauper


Weitere Informationen:
Maillart, Ella (hls-dhs-dss.ch)
http://www.ellamaillart.ch/bio...
Mantilleri, Ella Maillart, in : Deuber Ziegler, Erica, Tikhonov, Natalia (dir.), Les Femmes dans la mémoire de Genève, du XVe au XXe siècle, Genève, Éditions Suzanne Hurter, 2005, pp. 280-281
Espace Ella Maillart www.chandolin.ch
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Ella Maillart

© Succession Ella Maillart et Musée de l'Elysée, Lausanne

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